Wie bereits angekündigt, bin ich gestern nach Mexiko geflogen, um dort ein Schuljahr zu verbringen, Erfahrungen zu sammeln und Spanisch zu lernen.
Hier ein kleiner ( :P ) Reisebericht:
6:00 Uhr: Aufstehen und mich von meinen Geschwistern verabschieden. Ich packe noch die letzten Sachen ein.
9:00 Uhr: Abfahrt in Braunschweig. Jakob fährt und Mama macht Panik.
11:00 Uhr: Boarding in Hannover (Abkürzung: HAJ >>WTF?!)
11:20 Uhr: Es geht in Hannover los, der Flieger wird vom Gate geschoben. Ich sitze in der Mitte... irgendwie doof. Dann starten wir, alles routinemäßig. Ich mache mich mit dem netten Herrn, der am Fenster sitzt über einen Asiaten lustig, der vergeblich versucht, sein sperriges WMF Topfset in der Handgepäckablage zu verstauen. Warum muss man ausgerechnet ein Topfset mit ind Handgepäck nehmen?
Später fragt mich mein Nachbar (vom Fenster), wohin es denn geht. Ich erkläre ihm, dass ich ein Jahr in Mexiko verbringe. Ich frage zurück, wohin er denn will und erfahre, dass es in den Urlaub nach Los Angeles geht. Dann folgt eine Unterhaltung über Los Angeles und das Wetter, worauf das Thema wieder zu Mexiko wechselt. Dann schaltet sich mein Gang-Nachbar ein und berichtigt mich: Das VW-Werk liegt garnicht in Mexiko-Stadt sondern außerhalb... 100 Kilometer. Ich stutze aber glaube ihm, denn er sagt, dass er bei VW arbeitet und oft zwischen Wolfsburg und Mexiko-Stadt pendelt. Wir unterhalten uns noch ein wenig, da kommt schon die Ansage: "Meine Damen und Herren, wir erreichen gleich Frankfurt und haben mit dem Landeanflug begonnen..."
12:20 Uhr: Planmäßige Landung in Frankfurt. Wir werden mit Bussen an das Terminal gefahren. Ich verabschiede mich von meinem Nachbarn. Er muss an ein anderes Terminal. Er wünscht mir viel Glück, ich ihm viel Spaß. Durch einen Tunnel gehe ich von Halle 1A zu Halle 1B, suche und finde das Anschlussgate B25.
13:25 Uhr: Boarding in Frankfurt. Ich fliege mit einer Boeing 747. Ob es wohl eine der neuen Boeing ist? Ich habe neulich gelesen, dass die Lufthansa mit den neuen Boeing 747s auch von Frankfurt nach Mexiko-Stadt fliegt.
14:25 Uhr: Wir starten mit 15 Minuten Verspätung. Um mich herum sitzt eine Gruppe von Austauschschülern, die mit der Organisation EFS nach Mexiko fliegen.
Meine Nachbarin bleibt in der Nähe von Mexiko-Stadt, der Rest wird aufs ganze Land verteilt.
Nach dem ersten Essen werden Formulare ausgeteilt, die man ausfüllen muss, um ins Land zu kommen. Keiner von uns hat eine Ahnung, was man in bestimmten Feldern eintragen muss. Soll ich ankreuzen, dass ich „Food“ mit dabei habe? Muss ich die deutschen Süßigkeiten versteuern? Was meinen die mit „Samples“ oder wie soll man Beispiele versteuern? Irgendwann haben alle alles ausgefüllt. Die meisten haben bei den Waren, die man versteuern muss, überall „No“ angekreuzt.
Später dann das zweite Essen. Klingt doch eigentlich nicht schlecht: „Hähnchen und Reis“. Doch der Name trügt: Beim Aufmachen der Verpackung muss ich erst mal stutzen. Ich gucke auf ein Stück Hähnchenbrust, umgeben von grüner (!) Soße. Aber ich habe Hunger und begehe deswegen den Fehler, das Zeug auch noch zu essen. Bah, wie wiederlich!
*Achtung Zeitverschiebung! Wenn ihr einen Eindruck von der Länge meines Tages haben wollt, müsst ihr ab jetzt immer sieben Stunden drauf rechnen, denn in Mexiko-Stadt ist es immer sieben Stunden früher als in Deutschland **
19:05 Uhr: Planmäßige Landung in Mexiko-Stadt. Der Pilot hat die Viertelstunde eingeholt. Dafür erst mal warten. Und warten und warten... darauf, endlich aussteigen zu können. In Mexiko-Stadt gibt es pro Gate nur einen Finger, anders als in Frankfurt, wo es zwei gibt. Danach weiter warten: Die Formulare aus dem Flieger müssen kontrolliert werden. Natürlich habe ich etwas falsch ausgefüllt und muss das noch ändern. Ich denke: „Endlich geschafft“, verabschiede mich von den Anderen Austauschschülern und gehe in die nächste Halle, um meinen Koffer abzuholen. Und – oh Wunder – ich muss wieder warten, warten und warten. Ich freue mich für einen kurzen Augenblick, dass ich endlich meinen einen Koffer bekomme, nachdem ich ihn vier mal an den Leuten vor mir vorbeilaufen gesehen habe. Dann, nach gefühlten anderthalb Stunden, das Hähnchen liegt mir immernoch schwer im Magen, fährt endlich auch mein anderer Koffer übers Band. Ich mache mich auf den Weg raus aus dem Flughafen und verabschiede mich zum dritten mal von den EFS-Austauschschülern, diesmal entgültig. Dann kann ich endlich raus, meine Gastfamilie wartet schon auf mich, und wir fahren noch eine Stunde nach Hause.
Irgendwann, ungefähr um zehn verteile ich die Gastgeschenke und den halben Koffer voll deutscher Süßigkeiten und wir gehen alle ins Bett. Ich nehme noch schnell ein Medikament gegen das blöde Fugzeugessen und schlafe nach einem 24-Stunden Tag auch schnell ein.
Puh, ein ganz schön aufregender und anstrengender Tag!
** Erklärung: wenn es in Mexiko 12:00 Uhr ist, ist es in Deutschland schon 19:00 Uhr.*