Lang, lang ist's her, aber am Montag den 18. April, nachdem ich mein Chemie-Abitur geschrieben hatte, war ich noch in der Stadt um meinen aktuellen Farbfilm, einen alten Kodacolor VR Plus 200 von Mama, vollzuschießen und neue Filme auszuprobieren.
Vor kurzem hatte ich mir nämlich bei eBay einige abgelaufene Filme bestellt.
Und so kam ich dazu, die (Anti-)BRAGIDA-Demo mit meiner analogen Kamera zu fotografieren:
Von der Schule aus ging ich durch den Handelsweg Richtung Karstadt.
Von dort aus ein kleiner Schlenker an der Brüdernkirche vorbei zum Ringerbrunnen.
Und dann zum Platz der Deutschen Einheit: Film voll.
Während ich auf einer Bank saß und den neuen Film einsetzte, einen abgelaufenen Kodak TMax 400, sprach mich plötzlich eine Mitschülerin an, die mit ein paar Freunden unterwegs war. Ein Gespräch entstand und während wir so ein wenig am Schnacken waren, fuhren auf einmal mindestens zehn Polizei-Bullis auf den Platz.
Erst jetzt erinnerte ich mich: Es gibt ja in Braunschweig immer diese Montagsdemos von BRAGIDA - meiner Meinung nach ein einziger Idiotenverein von Intoleranten und Rassisten.
So kam es also dazu, dass ich gemeinsam mit den anderen zur Gegendemo ging - mitten unter Linken und Antifas, eine ganz neue Erfahrung.
Im ersten Moment vielleicht etwas unheimlich, viele Menschen mit Kapuze und vermummten Gesichtern, aber überall auch Menschen gleicher Meinung.
Auf der anderen Seite die BRAGIDA-Leute, ziemlich wenige im Vergleich - und vor allem nicht so laut.
Alles in allem war es eine wirklich interessante Erfahrung, ein toller Tag und nicht zu vergessen: ein perfekter Test für meinen Schwarzweiß-Film.